Leserbrief im Darmstädetr Echo vom 21. Oktober 2024
Es lohnt sich
So wie ich es für Kranichstein erfahre, ist das Angebot der Gemeindepflege ein sehr wichtiger Baustein der Seniorenhilfe. Seit einem Dreivierteljahr kooperieren wir (Hiergeblieben e.V.) mit der Gemeindepflege, und es werden mehr Menschen erreicht, die einen dringenden Hilfebedarf haben – ob beim Ausfüllen von Antragsformularen, Klären der pflege-rischen Erfordernisse (Hausbesuche) oder in Begleitung zu weiteren Hilfsangeboten. Daher im Namen der Senior:innen ein großes Dankeschön an die Stadt Darmstadt (Sozialdezernat) und an die hessische Landesregierung (Sozialministerium), die dieses Angebot gemeinsam bezahlen.
Zumindest für Kranichstein lässt sich belegen, dass durch eine solche Begleitung der Mut gestärkt werden kann, im gewohnten Umfeld älter werden zu können. Wird sich in diesen krisenhaften Situationen stadtteilbezogen, mit leichtem Zugang, um die Menschen gekümmert, kann die Kommune eine Menge Geld sparen. Derzeit schon zahlt die Kommune 7 Millionen Euro jährlich für Menschen, die das Pflegeheim nicht bezahlen können. Kurz gesagt: Prävention lohnt sich.
Nun gilt es, mit allen Kräften den positiven über das Jahr 2025 hinaus zu sichern und auch auf weitere Stadtteile auszuweiten. Sollte das Angebot irgendwelchen Haushaltssperren zum Opfer fallen, geht jede Menge Knowhow der Gemeindepfleger:innen verloren und der Kommune eine Stange Geld.
Da die Hauptfinanzierung (80%) vom Land Hessen kommt, ist das hessische Sozialministerium als Erstes gefordert. Aber auch die Stadt Darmstadtsollte über 2025 hinaus ihren 20-prozentigen Anteil einplanen. Das ist ein Teil Sozialpolitik, der sich für die Bürger:innnen sichtbar lohnt und auch in der Rückkopplung für Kommune und Politik belohnt wird.
Willi Wagner
Darmstadt